Eine interessante Übung aus dem Lyrik-Wochenende:
Ein eigenes Gedicht sollte als Fließtext mitgebracht werden - eine andere Person setzt dann Umbrüche, wo sie sie für sinnvoll hält - das ergab eine spannende Diskussion über unterschiedliche Interpretationen, Sichtweisen, Schwerpunkte.
Beispielhaft haben wir das auch an Gedichten von Hilde Domin u.a. durchgeführt:
a)
Nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise wie einem Vogel
die Hand
hinhalten
b)
Nicht müde werden, sondern
d)
Ein eigenes Gedicht sollte als Fließtext mitgebracht werden - eine andere Person setzt dann Umbrüche, wo sie sie für sinnvoll hält - das ergab eine spannende Diskussion über unterschiedliche Interpretationen, Sichtweisen, Schwerpunkte.
Beispielhaft haben wir das auch an Gedichten von Hilde Domin u.a. durchgeführt:
a)
Nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise wie einem Vogel
die Hand
hinhalten
b)
Nicht müde werden, sondern
dem Wunder
leise wie einem Vogel
die Hand
hinhalten
c)
Nicht müde werden
sondern dem
Wunder
leise wie einem Vogel
die Hand hinhalten
d)
Nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten
Mein Beispiel:
Träger Nachmittag
Der
Sound aus dem Surren des Motors und dem Zischen von großen und kleinen Flusen. Das
Zutsch, Zutsch, wenn es sich festsaugt an einem Polster, das Flupp!, wenn es
einen Socken fasst. Das Fluchen des Menschen dahinter, der das Gerät herumführt
in der zu putzenden Wohnung. Das Rumpeln, wenn es über die Türschwelle rollt
und näher rückt mit Surren und Zischen und Zuppeln. Die Reflektion des Menschen
in den spiegelnden Türen des Schuhschranks, das Wissen, dass er da ist, direkt
um die Ecke, dass du hingehen kannst, wenn du willst, und es lassen kannst,
wenn du willst. Die Ruhe, wenn es beendet ist, das Saugen und Summen, ein
kurzes Brrrp!, wenn das Kabel sich einzieht, und dann Stopp.
Die
Langsamkeit der Autotür, die ins Schloss fällt, weit entfernt. Die Langsamkeit
des Kaffees, der in die Kanne brodelt. Die Langsamkeit des Flugzeugs, das
lauter wird und wieder leiser. Die Langsamkeit der Schritte auf der Treppe, die
Langsamkeit der Stimmen, die sie begleiten. Die Langsamkeit der Bewegungen. Die
Langsamkeit des Staubs, der zu Boden fällt, die Langsamkeit des Nachbarn, der die
Decke schüttelt. Die Langsamkeit, mit der er sie weglegt, eine Zigarette
raucht, auf seinem Balkon.
Die
Langsamkeit der Elstern, die ihr Nest bauen in der Tanne, vor dem Küchenfenster,
ein Nest, so unordentlich, als wären sie eingeschlafen beim Bauen, betrunken
von der Vorfreude auf ihre Küken.
Träger Nachmittag
Der
Sound aus dem Surren des Motors und dem Zischen
von
großen und kleinen Flusen
Das
Zutsch, Zutsch, wenn es sich festsaugt an einem Polster
das
Flupp!, wenn es einen Socken fasst
Das
Fluchen des Menschen dahinter
der
das Gerät herumführt in der zu putzenden Wohnung
Das
Rumpeln, wenn es über die Türschwelle rollt und näher rückt
mit
Surren und Zischen und Zuppeln
Die
Reflektion des Menschen in den spiegelnden Türen des Schuhschranks
das
Wissen, dass er da ist
direkt
um die Ecke
dass
du hingehen kannst, wenn du willst,
und
es lassen kannst, wenn du willst.
Die
Ruhe, wenn es beendet ist, das Saugen und Summen,
ein
kurzes Brrrp!, wenn das Kabel sich einzieht, und dann Stopp.
Die
Langsamkeit der Autotür
die
ins Schloss fällt
weit
entfernt
Die
Langsamkeit des Kaffees
der
in die Kanne brodelt
Die
Langsamkeit des Flugzeugs
das
lauter wird
und
wieder leiser
Die
Langsamkeit der Schritte auf der Treppe
die
Langsamkeit der Stimmen, die sie begleiten
Die
Langsamkeit der Bewegungen
Die
Langsamkeit des Staubs, der zu Boden fällt,
die
Langsamkeit des Nachbarn, der die Decke schüttelt.
Die
Langsamkeit, mit der er sie weglegt
eine
Zigarette raucht,
auf
seinem Balkon.
Die
Langsamkeit der Elstern, die ihr Nest bauen
in
der Tanne,
vor
dem Küchenfenster
ein
Nest, so unordentlich
als
wären sie eingeschlafen beim Bauen,
betrunken
von der Vorfreude auf ihre Küken
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